Kieler Nachrichten 15.12.05

Berger zweifelt Gutachten über Varianten fürs Rathaus an

Bordesholm – Rathausneubau auf dem Gelände des neuen Ortszentrums Mühlenhof oder Sanierung des Verwaltungsgebäudes an der Holstenstraße? Mit diesen Optionen beschäftigen sich derzeit verschiedene Gremien mit Vertretern aus Bordesholm und dem Umland. Grundlage der Diskussionen hinter verschlossenen Türen ist ein Gutachten – und das sorgt in der FDP für Kritik.

Nach Angaben von Helmut Berger, Vorsitzender des FDP-Ortsverbandes, beleuchtet das von der Bordesholmer Verwaltung in Auftrag gegebene Gutachten vier Rathausvarianten. Für 10000 Euro haben die Gutachter zwei Modelle zur Sanierung des Rathauses sowie zwei Neubaulösungen entwickelt und vorgestellt. Berger monierte, dass die Verwaltungsspitze die Expertise ohne Auftrag von einem Fachausschuss bestellt habe. „Diese Verfahrensweise erinnert uns an Zeiten, die wir schon überwunden glaubten“, erklärte er nach einem Treffen der FDP Mitglieder.

Auch inhaltlich nahm Berger Stellung: Das Gutachten sei äußerst fragwürdig. Besonders das darin enthaltene Raumprogramm, das den Bedarf der Amts- und der Gemeindeverwaltung mit zusammen 1500 Quadratmetern angibt, stößt bei Berger auf Widerstand: „Im jetzigen Rathaus stehen 1000 Quadratmeter zur Verfügung. Wir brauchen mit Sicherheit kein größeres Rathaus, da macht die FDP nicht mit“.

Für den Freidemokraten ist zudem noch offen, wie groß der tatsächliche Bedarf ist – eine Zusammenlegung beider Verwaltungen sei noch gar nicht berücksichtigt. Eine Stellungnahme zur FDP-Kritik wollte Bürgermeister Norbert Baschke mit Hinweis auf den Beratungsbedarf nicht geben. Das Thema soll vorerst weiter im Kooperationsausschuss behandelt werden. ti

Reicht das Bordesholmer Rathaus auch für eine gemeinsame Verwaltung von Amt und Gemeinde aus, oder muss ein Neubau her? Foto Tietgen