Kieler Nachrichten 11.08.05

2500 Tonnen Schlamm müssen entsorgt werden

Abwasserzweckverband rechnet mit 200 000 Euro Kosten

Bordesholm – Gut 50 000 bis 60 000 Euro günstiger als erwartet wird für den Abwasserzweckverband Bordesholmer Land die Entsorgung des restlichen Klärschlamms aus einem Polder an der Eider. Der Auftrag mit einem Gesamtvolumen von knapp 200 000 Euro wurde in der Verbandsversammlung vergeben.

Frank Scheer

Für die Gebührenzahler in den 6500 Haushalten, die seit dem Jahr 2000 eine Entsorgungsgebühr von 2,25 Euro pro Kubikmeter zahlen müssen, hat die große Investition keinen Einfluss. Die Finanzierung ist im Etat bereits berücksichtigt gewesen, so dass eine Erhöhung nicht nötig ist. Mit der Entleerung komme der Verband nun endlich einer Auflage der Wasserbehörde des Kreises Rendsburg-Eckernförde von 1996 nach, sagte der Zweckverbandschef Arno Meier, seit 2003 im Amt. Vergeben wurde der Auftrag an die niedersächsischen Firma Huning Umwelttechnik in Melle. Das Teichvolumen beträgt nach Angaben des Unternehmens etwa 6000 Kubikmeter. 2500 Tonnen Schlamm müssen in etwa entsorgt werden – das Unternehmen kündigte an, dass der Schlamm aufgrund seiner Werte für eine Rekultivierungsmaßnahme in der Landwirtschaft eingesetzt werden kann.

Nach der Einweihung des neuen Klärwerks in Reesdorf wird in den nächsten zehn Jahren das rund 60 Kilometer lange Kanalnetz per Kamera unter die Lupe genommen. Nach Angaben von Meier werde allein das Filmen aller Rohre rund 240 000 Euro verschlingen. „Wir sind verpflichtet, alle zehn Jahre das Rohrnetz untersuchen zu lassen“, begründete Meier die Notwendigkeit. Noch nicht abschätzbar sei zum jetzigen Zeitpunkt, wie hoch der Sanierungsbedarf sein wird. Der Startschuss für das Kanalsanierungsprojekt erfolgt demnächst. Ein Ingenieurbüro wurde von der Verbandsversammlung damit beauftragt, die Ausschreibung für das Filmen des ersten Drittels des Kanalnetzes durchzuführen. Kostenpunkt: 15 000 Euro. Das Büro wird aus dem Material ein Schadenskataster und ein Sanierungskonzept entwickeln.

Personalie: Zum stellvertretenden Vorsitzenden im Bauausschuss des Verbands wurde Peter Scholz (Wattenbek) gewählt.

 

Der noch existierende Klärschlammpolder hinter dem neuen Klärwerk in Reesdorf wird demnächst ausgepumpt. Der Auftrag wurde vergeben. Foto Tietgen