Kieler Nachrichten 02.08.05

Rechnung mit weniger Fahrschülern 

Bordesholm: Bislang 150 statt 300

Von Sven Tietgen

Bordesholm – Gut 300 Kinder und Jugendliche nutzten vor den Sommerferien den Bus für ihren Weg zu den örtlichen Schulen, ohne dass die Eltern etwas dazu zahlten. Mit dem Unterrichtsbeginn in der kommenden Woche sind diese Zeiten vorbei: 60 Euro pro Kind und Jahr müssen die Mütter und Väter jetzt ausgeben – und deshalb rechnet der Schulverband Bordesholm auch mit weniger Fahrschülern.

Bis zum Ferienende haben die Eltern noch Zeit, die Ticketgebühr in bar oder per Überweisung auf das Konto 7005 der Amtskasse Bordesholm-Land einzuzahlen und ein Lichtbild ihres Kindes im jeweiligen Schulsekretariat anzugeben – erst dann werden die Fahrkarten an die Schüler ausgehändigt. Dieses Procedere hat der Schulverband allen Eltern in einem vor sechs Wochen verschickten Schreiben erläutert, bisher haben aber nur rund 150 Eltern das Geld überwiesen.

 Schulverbandsvorsteher Uwe Bräse geht zwar davon aus, dass viele Eltern den im Juni vom Schulverband beschlossenen Eigenanteil zum Unterrichtsbeginn noch zahlen werden. „Es dürften aber insgesamt weniger Fahrschüler geben. Vor allem in der Realschule rechnen wir mit mehr Radfahrern, deshalb werden wir dort zusätzliche Fahrradständer installieren“, erklärte Bräse gestern. 

Negative Reaktionen auf die Zuzahlungspflicht hat es nach den Worten des Schulverbandsvorstehers noch keine gegeben. Wie berichtet, hatte zunächst der Kreis Rendsburg-Eckernförde die kostenpflichtige Schülerbeförderung beschlossen, der Schulverband Bordesholm hatte die Regelung dann übernommen. Zwei Drittel der 60 Euro bekommt der Kreis, der Schulverband den Rest. 

Wie die Bordesholmer haben fast alle Gemeinden und Schulverbände im Kreis die Festsetzung des 60-Euro-Beitrages durch die Eltern beschlossen. Das Defizit im Haushalt dürfte sich mit der neuen Regelung nicht entscheidend verringern: Rund 200 000 Euro spülen die kreisweiten Elternbeträge in die Kasse, die Ausgaben zur Schülerbeförderung beziffert der Kreis auf rund 5,5 Millionen Euro jährlich.


• Nähere Informationen zu den Fahrschülerausweisen im Schulverband Bordesholm gibt der Büro leitende Verwaltungsbeamte im Rathaus, Manfred Osbahr,
• 04322/695-142. 

Mit geringeren Fahrschüler-Zahlen durch die neue Zuzahlungsregelung und damit weniger Gedränge beim Einsteigen in den Schulbus rechnet der Schulverband Bordesholm.
Foto Tietgen/Archiv