Kieler Nachrichten 27.04.05

Diskussion über Gewalt und Zerstörungen  

Gemeinde Wattenbek hatte Jugendliche zum Gespräch mit der Polizei eingeladen  

Wattenbek – Eingeworfene Fensterscheiben in der Turnhalle der Grundschule, Schmierereien an Bushaltestellen oder zerstörte Spielplatzgeräte und kaputte Straßenlaternen: Für die Gemeinde Wattenbek hat sich das Ausmaß an Sachbeschädigungen im Ort zum Problem entwickelt. „In den vergangenen zwei Jahren haben wir 7000 Euro für die Beseitigung von Schäden ausgeben müssen“, erklärte Kulturausschussvorsitzender Torsten Föh den 14 Jugendlichen, die der Einladung der Gemeinde zu einer Informationsveranstaltung zum Thema Prävention am Montagabend gefolgt waren.

Auf den „erhobenen Zeigefinger“ wollte Torsten Föh ebenso verzichten wie der Polizeibeamte Axel Bader von der Bordesholmer Polizeistation. Gemeinsam mit den Jugendlichen deckte der uniformierte Präventionsbeauftragte der Polizei die Hintergründe von Beschädigungsdelikten auf, die von jungen Leuten meist in der Gruppe und oft unter Alkohol oder Drogeneinfluss begangen werden. „Die Täter sind immer in der Minderheit. Wenn ihr in so einer Gruppe sein solltet, könnt ihr Einfluss nehmen – einfach weggehen reicht nicht“, appellierte Bader an die jungen Zuhörer.

Der Polizist machte in seinen Ausführungen auch die Konsequenzen von Vandalismus und Alkohol- sowie Drogenkonsum deutlich. So kommen ertappte Täter oder Drogenkonsumenten zwar oft mit Bewährungsstrafen oder Arbeitseinsätzen davon, die Polizei meldet die Vergehen aber auch an den Kreis – und der kann den jungen Leuten zusätzlich eine Führerscheinsperre auferlegen. Zudem droht eine Eintragung in das polizeiliche Führungszeugnis. „Das sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen – immer mehr Arbeitgeber verlangen das Führungszeugnis bei Bewerbungen“, so der Polizeibeamte.

Die örtliche Drogenszene ist nach Erkenntnissen von Axel Bader nicht größer als in vergleichbaren Orten. Er schätzt, dass an die 500 Menschen im Bereich Bordesholm mit illegalen Drogen zu tun haben – und die stehen nach den Worten des Polizeibeamten unter hohem Verfolgungsdruck. „Wir haben derzeit 40 Ermittlungsverfahren laufen“, bilanzierte Bader. ti

   

Zerstörungen wie diese gewaltsam geschaffene Öffnung im Ballfangzaun auf dem Sportplatz bereiten den Wattenbekern ebenso Probleme wie Schmierereien und Vandalismus. 

Foto Tietgen