Kieler Nachrichten 23.04.05

„Kreisel“ fällt deutlich teurer aus

Ausschuss soll die Planung abspecken

Bordesholm – Nach ersten Schätzungen der Planer sollte der bei der „Post-Kreuzung“ in Bordesholm geplante Kreisverkehr im Dezember 2004 noch 250000 Euro kosten. Am Donnerstagabend war in der Gemeindevertretung der Beschluss für die Realisierung vorgesehen. Doch dazu kam es nicht. Eine Entscheidung wurde vertagt. Der Grund: Mit der Umgestaltung der Zufahrt sollte das Bauwerk nun 550000 Euro kosten.

Dieter Gläßel (SPD) brachte den Stein ins Rollen und merkte an: „Die Kosten erschrecken mich, hab ich da irgendetwas nicht mitbekommen?“ Karl Joachim Haacks (CDU) sprach davon, dass ihn das Volumen irritiere. Seinen Erinnerungen zufolge sei in den vergangenen Ausschusssitzungen immer nur von Kosten in Höhe von 380000 Euro gesprochen worden. Dr. Jörg Niedersberg (CDU) machte deutlich: „Wenn Sie ein Haus bauen wollen, von einem Betrag ausgehen, der sich letztlich verdoppelt, dann jagen sie auch den Planer aus dem Haus.“

Laut Michael Hinz, Planer vom Wasser- und Verkehrskontor in Neumünster, kostet der reine „Kreisel“ 330000 Euro. 170000 Euro seien aber für die Umgestaltung der Bahnhofsraße auf einer Länge von knapp 103 Metern nötig. Dabei gehe es um die Reduzierung der Trassenbreite und Gestaltung des Umfeldes an der Kreuzung. Das sei auch mit der Verwaltung so abgestimmt, machte Ulf Millauer von BIG-Städtebau deutlich. Zu den Gesamtkosten von 500000 Euro kommen noch zehn Prozent Honorar. Bürgermeister Norbert Baschke erläuterte, dass er die Straßenumgestaltung von der Apotheke an für sinnvoll halte. Die Kosten seien allerdings auch ihm neu.

Niedersberg (CDU) und Willi Lüdemann (FDP) monierten, dass die vorgelegte Planung, vor allem mit der Kostenaufstellung, nie durch den Bauausschuss gegangen sei. Man verständigte sich einstimmig darauf, dass in der Bauausschusssitzung am Dienstag, 3. Mai, abgespeckte Varianten diskutiert werden sollen. Sollte die Auftragsvergabe noch im Mai über die Bühne gehen, könnte der Kreisel in diesem Jahr fertig werden. Ohne große Debatte stimmten die Gemeindevertreter dem Abriss des Siloturms auf dem Gelände zu.

• Jörg-Roger Peters, neuer Fraktionschef der CDU, ist neues Mitglieder im Hauptund Kooperationsausschuss sowie im Finanzausschuss des Schulverbands. Er löst dort denbisherigen CDU-Fraktionschef Haacks ab, der in der letzten Woche, wie berichtet, aus gesundheitlichen Gründen seinen Rückzug von diesen Ämtern erklärt hatte.

• Zu neuen Mitgliedern im Kuratorium Stiftung Bürgerhaus wurden Günther Herrendörfer und Thomas Elsenbroich berufen.  

Der neue Fraktionschef der CDU, Jörg-Roger Peters. Foto Scheer