Kieler Nachrichten 18.09.04

Startschuss für Sanierung in den Ferien

355000 Euro werden die Arbeiten kosten

Bordesholm – 355 000 Euro wird die Beton- und Fassadensanierung an der Hans-Brüggemann-Realschule in Bordesholm verschlingen. Das wurde im Finanzausschuss des Schulverbands am Donnerstagabend bekannt. Besonders ärgerlich: Fenster, die erst vor sechs Jahren neu eingebaut wurden, müssen heraus und können nicht wieder verwendet werden. Der erste Teil der Sanierung soll in den Herbstferien erfolgen.

Von Frank Scheer

Wie berichtet, ist die Beton-Fassade von vielen Rissen durchsetzt. Ursache ist die bislang fehlende Wärmedämmung. Ursprünglich war der Schulverband von Sanierungskosten in Höhe von 324000 Euro ausgegangen. Sonnenschutz, neue Fenster und Malerarbeiten treiben die Kosten aber in die Höhe. Besonders wurmt die Verantwortlichen, dass die vor sechs Jahren eingebauten Fenster nicht wieder verwendet werden können. Ursache dafür ist die Wärmedämmung, die an den Fassaden vorgenommen wird. „Die Fenstergrößen werden kleiner“, erklärte Volker Techow (CDU, Wattenbek).

Karl Joachim Haacks und Dieter Schmidt-Richberg (beide CDU Bordesholm) wiesen darauf hin, dass die Gemeinde Bordesholm angesichts finanzieller Probleme nur Substanz erhaltene Maßnahmen mitfinanzieren könne. Schulverbandsvorsteher Uwe Bräse (CDU, Wattenbek) entgegnete: „Das ist eine vernünftige und notwendige Maßnahme.“ Das Jammern nütze nichts, die Fehler seien in der Vergangenheit gemacht worden, fügte Bissees Bürgermeister Klaus-Dieter Mengel, hinzu: Hätte man früher aufgepasst, hätte man viel Geld sparen können.

Der im Finanzausschuss wegen zu hoher Kosten beschlossene Verzicht auf den Umbau des Oberschosses im ehemaligen Lehrerwohnhaus in der Schulstraße, wie gestern berichtet, stellt die Realschule vor Probleme. Die Räume im ersten Stock wie auch im Erdgeschoss, wo derzeit eine Familie wohnt, sollten eigentlich für den Unterricht nutzbar gemacht werden. Bordesholms Bürgermeister Norbert Baschke sagte gestern deutlich: „Für mich ist die Nutzung der Erdgeschosswohnung für den Unterricht noch nicht vom Tisch.“ Der Umbau dort werde vermutlich immer noch billiger, als die Mehrzweckhalle für den Unterricht herzurichten. Schulleiter Ernst-Peter Müller sprach sich in der Sitzung auch dafür aus, das Erdgeschoss des Wohnhauses weiter als Kunstraum vorzusehen. Verbandschef Bräse kündigte an, dass ein neues Konzept erstellt werden soll. Der betroffenen Familie Schrimpf, in der zwei behinderte Pflegekinder leben, war zum 30. Juni gekündigt worden. Sie wohnt aber weiterhin in der Wohnung, weil sie bislang nichts Vergleichbares gefunden habe.

Der Finanzausschuss gab grünes Licht für eine Vergrößerung des Lehrerzimmers an der Realschule. Die Kosten belaufen sich auf 5500 Euro.