Kieler Nachrichten 09.09.04

Der Schulbus wird Ministerin-Sache

Wattenbek – Das größte Problem vom Lisa Rahf ist momentan die morgendliche Fahrt mit dem Schulbus nach Neumünster. „Oftmals müssen wir Wattenbeker die halbstündige Tour im Bus stehen, und man kann sich nicht richtig festhalten“, klagte das 14-jährige Mädchen gestern Nachmittag in der Gesprächsrunde mit der Ministerin Anne Lüthges im Jugendtreff. Das für Justiz, Frauen, Jugend und Familie zuständige Kabinettsmitglied notierte sich das Anliegen. „Darum werde ich mich kümmern“, versprach die Politikerin der jungen Wattenbekerin. 

Nur sechs Kinder und Jugendliche aus dem Dorf hatten sich im Fernsehraum des Jugendtreffs eingefunden, um der Landesministerin von den Bündnisgrünen ihre Nöte und Sorgen näher zu bringen – viele junge Wattenbeker steckten zu dieser Tageszeit noch in der Schule oder im Lehrbetrieb. Dafür erfuhr Anne Lüthges, dass die Jugendlichen seit Jahren auf eine eigene Skateranlage verzichten müssen. „Erst ging das nicht, weil ein Knick aus Naturschutzgründen nicht genutzt werden durfte, dann warfen uns die Anlieger Knüppel zwischen die Beine“, erzählte der 18-jährige Thomas Trobey. 

Ansonsten zeigten sich die jungen Wattenbeker mit den Angeboten von der Gemeinde und im Jugendtreff zufrieden. „Über den Jugendrat verfügen wir über eigenes Geld, mit dem wir Material für den Jugendtreff selber kaufen können“, sagte Lisa Rahf, die das Treffen mit der Jugendministerin eingefädelt hatte. Denn das Mädchen hatte während einer Landtagsveranstaltung im Juni ihre Fragen an Anne Lüthges nicht loswerden können – und die Landesministerin versprach damals, das Versäumte bei einer Stippvisite vor Ort nachzuholen. Anerkennende Worte fand sie für die Bemühungen der Gemeinde, die Kinder und Jugendlichen an den ortspolitischen Entscheidungen zu beteiligen. „Wir finden es gut, dass die Gemeinde die Kinder frühzeitig in ihre Planungen einbezieht“, lobte die Landespolitikerin. ti


Aufmerksam lauschten Thomas Trobey, Fabian Föh, die Bordesholmerin Monika Werner-Schulz-Ehlbeck sowie Lara Drossmann (v.l.) der Jugendministerin Anne Lüthges bei ihren Antworten auf den Fragen der Wattenbeker Kinder und Jugendlichen. Foto Tietgen