Kieler Nachrichten 27.11.04

Große Sprünge sind in Wattenbek nicht mehr drin 

Wattenbek – Die Ausgaben für die Pflichtaufgaben der Gemeinde Wattenbek im laufenden Jahr können nicht mehr durch Steuern und andere Einnahmen gedeckt werden. Das weist der Nachtragshaushalt für das laufende Jahr aus. Im kommenden Jahr dürfte sich die Einnahmesituation weiter verschlechtern. Der Nachtrag und der Haushalt für 2005 wurde am Donnerstagabend vom Finanzausschuss beraten. Fazit: „Wattenbek ist keine reiche Gemeinde mehr, große Sprünge können wir nicht mehr machen“, kommentierte Bürgermeister Uwe Bräse die Zahlenwerke. 

So schließt der Verwaltungshaushalt im Nachtrag für 2004 mit einem Minus von knapp 75000 Euro, bei der Finanzierung der laufenden Ausgaben für das nächste Jahr klafft gar ein Loch von 209000 Euro. Dass der Wattenbeker Spartopf weder in diesem Jahr noch in 2005 geplündert werden muss, hat die Gemeinde unerwarteten Zuwächsen bei der Gewerbesteuer sowie den eingeplanten Erlösen aus dem Verkauf von Grundstücken in den neuen Baugebieten zu verdanken. „Es kann eigentlich nicht sein, dass wir die laufenden Verwaltungsausgaben mit Grundstücksverkäufen refinanzieren“, erklärte Ausschussvorsitzender Bernd Voß.

Zudem verzeichnen die Mitglieder des Gremiums steigende Ausgaben bei der der Unterhaltung des kommunalen Kindergartens, der Fahrbücherei oder den Schulkostenbeiträgen. Bei den Investitionen für 2005 hält sich die Gemeinde zurück – hier nimmt die Sonderumlage für die Sanierung der Realschule mit 80000 Euro den Spitzenplatz ein, gefolgt von der Renovierung des Feuerwehrgerätehauses mit veranschlagten 45000 Euro. Mit den erwarteten Grundstücksverkäufen mit einem erwarteten Volumen von 432000 Euro hoffen die Wattenbeker, bis Ende 2005 ihre Rücklage auf knapp 356000 Euro aufstocken zu können. ti