Kieler Nachrichten 10.11.04

Aus für das Schullandheim  

Brandschutz würde zu teuer werden  

Rendsburg – Alle Hoffnungen auf eine Übernahme durch den Jugendherbergsverband sind geplatzt: Zum Jahresende gehen die Lichter im Schullandheim des Kreises Rendsburg-Eckernförde in Wyk auf Föhr endgültig aus.  von Hans-Jürgen Jensen

250 000 Euro müsste der Kreis für den Brandschutz des Hauses ausgeben, zum Beispiel Rauchschutz- und Nottüren einbauen oder das Dachgeschoss mit einem Dutzend Betten teilweise stilllegen. Das ist das Ergebnis einer Inspektion der Brandschutzbeauftragten der Kreise Nordfriesland und Rendsburg-Eckernförde, teilte Reimer Tank auf Anfrage mit. Er ist der Vorsitzende des Hauptausschusses des Kreises Rendsburg-Eckernförde, der daraufhin am Montagabend mit den Stimmen der CDU Mehrheit das Ende von Übernahmeverhandlungen mit dem Jugendherbergswerk beschlossen hat.

Das Hamburger Jugendherbergswerk war – wie berichtet – nämlich nur dann bereit, das Schullandheim vorübergehend zu übernehmen, wenn Rendsburg-Eckernförde die Brandschutzinvestitionen übernimmt. Die Kosten seien zu hoch und ein Ende sei nicht abzusehen, meinte Tank. Denn der Jugendherbergsverband habe vom Kreis auch erwartet, dass er künftig anfallende größere Reparaturen auch übernimmt. Die vor wenigen Wochen ebenfalls an einer Übernahme interessierte Flensburger Arbeitsgemeinschaft Deutsches Schleswig als Trägerin von sechs Schullandheimen sei auch abgesprungen, sagte der Politiker. Die Organisation habe keine Möglichkeit gesehen, das Haus wirtschaftlich zu nutzen. Mindestens 22 500 Übernachtungen seien jährlich zur Kostendeckung nötig, ergänzte der Hauptausschussvorsitzende. Die Zahl habe das Haus seit 1998 nicht mehr erreicht.

ADS und Jugendherbergswerk wären ohnehin nur Zwischennutzer gewesen. Der Kreis will das Gebäude an einen Hotelbetreiber verkaufen und mit den erwarteten Einnahmen von vier Millionen Euro seinen Haushalt sanieren. Derzeit gebe es wieder zwei ernsthafte Interessenten, sagte Tank.

   

Zum Jahresende endgültig geschlossen: Das kreiseigene Haus in Wyk. Foto Archiv