In
Wyk fürchtet man den Verfall des Schullandheims
Rendsburg
– Die Kreistags-SPD will mit verstärktem Druck
erreichen, dass das Schullandheim in Wyk auf Föhr
nicht zum Jahresende schließt. Gleichzeitig sucht
sie nach neuen Argumenten für einen Erhalt. Der
Kreis plant den Verkauf und will mit dem Geld
seinen Haushalt verbessern.
Unterdessen hat der stellvertretende
SPD-Fraktionschef Gerhard Gehringer gestern einen
Teilverkauf des gut 24000 Quadratmeter großen Geländes
ins Gespräch gebracht. Wenn der
Kreis eine etwa 10000 Quadratmeter große Fläche
anbiete, könne er rund 1,5 Millionen Euro erlösen,
meint der Osterrönfelder. Als möglicher
Interessent könne ein benachbartes Kurheim
infrage kommen. Weiter könne ein Förderverein
Sponsoren für das Schullandheim mit seinen 155
Betten anwerben. Das und neue Angebote des Heimes
könnten dazu beitragen, dass das Schullandheim Überschüsse
erwirtschafte, meint Gehringer.
Wie berichtet will sich der Kreis
vom Heim trennen und bietet das Schullandheim
Hotel-Betreibern über einen Makler für 4,3
Millionen Euro an. Das Haus soll Ende des Jahres
schließen, die Angestellten haben die Kündigung.
Diese kurzfristige Schließung ruft die Stadt Wyk
auf den Plan. „Unter Kommunen“ sei das ein
„unfreundlicher Akt“, schimpft der
stellvertretende Bürgermeister Paul Raffelhüschen.
Denn das bedeute einen langen Leerstand. Das Haus
„wird mit Sicherheit verfallen“ –
kein schöner Anblick für die Insel-Gäste.
Erst wenn ein Käufer und Betreiber feststehe,
werde Wyk seinen Teil der Planungsarbeit für das
Hotelprojekt anpacken. Und dann gingen
voraussichtlich zwei Jahre ins Land. Vor einem
Verkauf und der Zusage eines Hoteliers, sagt
Raffelhüschen, „werden wir nichts in die Wege
leiten. Es wird keine Blanko-Planung geben.“
Ohnehin rechnet er nicht mit einem schnellen
Verkauf. Seit sechs Jahren suche die Stadt vergeblich
nach einem Hotel-Investor für ein Grundstück an
der Strandpromenade gleich neben dem Wellenbad in
1a-Lage. Bevor der Kreis für seine 150 Meter vom
Strand entlegene Immobilie kurzfristig einen Käufer
findet, „müsste schon ein Urknall passieren“.
Die Kreistags-SPD ist indes daran interessiert,
dass der Wyker Bürgermeister oder sein
Stellvertreter diese Sicht in einer
Hauptausschusssitzung am 12. August vortragen.
Dort wollen die Sozialdemokraten den aus
ihrer Sicht sinnlosen Leerstand des Hauses für
mindestens zwei Jahre verhindern. „Wir sind
interessiert darzulegen, wie die Situation ist“,
sagt Gehringer. Der Kreis dürfe das Gebäude
„nicht dem Verfall preisgeben“.
Kreis-Sprecher Hans-Jakob Nickels formuliert indes
für das Landratsamt: „Wir beabsichtigen nicht,
den Bürgermeister zur Sitzung einzuladen.“ –
„Dann werden wir ihn persönlich einladen“,
kontert Gehringer. hjj
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