Kieler Nachrichten 03.12.04

Behörden in Bordesholm rücken noch enger zusammen  

Gemeinsames Sozial- und Einwohnermeldeamt soll eingerichtet werden  

Von Sven Tiegen  

Bordesholm – Der Start eines gemeinsam von der Gemeindeverwaltung Bordesholm und der Amtsverwaltung Bordesholm-Land betriebenen Einwohnermeldeamtes sowie Sozialbüros ab dem 1. Januar 2005 scheint nur noch eine Formsache zu sein.

Die akutellen Probleme bei der praktischen Umsetzung der Hartz-IV-Reform allerdings könnten laut Bürgermeister Norbert Baschke die Fusionspläne noch durchkreuzen.

Die Pläne zur Zusammenlegung der bisher getrennt nach Bordesholm und den Umlandgemeinden arbeitenden Sozialund Einwohnermeldeämter im Rathaus wurden am Mittwochabend von den Mitgliedern des Hauptausschusses gebilligt und sollen von den Gemeindevertretern während ihrer Sitzung am Dienstag, 14. Dezember (ab 18.30 Uhr, Huus an’n Markt), abschließend beraten und beschlossen werden.

Vorgesehen ist, dass zwei Verwaltungsmitarbeiter aus den Sozialämtern ab dem 1. Januar das Rathaus verlassen und in der vom Kreis und der Agentur für Arbeit gebildeten Hartz-IVArbeitsgruppe die Anträge auf Arbeitslosengeld (ALG) II bearbeiten – damit würde das geplante Sozialbüro in Bordesholm für die so genannte Restsozialhilfe inklusive Wohngeld zuständig sein. Durch die beiden weichendenden Mitarbeiter wäre Platz für ein gemeinsames Einwohnermeldeamt.

„Es gibt derzeit noch keinen Vertrag mit dem Kreis zu den Hartz-IV-Mitarbeitern, dazu gibt es ständig Probleme mit deren EDV zur Erfassung des ALG II. Es kann gut sein, dass die Mitarbeiter vorerst hier bleiben müssen und damit die Ämterzusammenlegung verschoben wird“, erklärte Norbert Baschke gestern auf KN-Nachfrage. Seit rund zwei Jahren bereits laufen die Vorgespräche und Planungen zur Fusion der beiden Einwohnermeldeämter, die bisher in getrennten Räumlichkeiten im Erdgeschoss und im ersten Stock des Rathauses Anträge bearbeiten.

Mit der Ämterzusammenlegung erhoffen sich die Verwaltungsspitzen beider Behörden Kostensenkungen – ähnlich wie bei der bereits praktizierten Kooperation im Rathausgebäude-Management, der Kassenführung sowie beim Standesamt, mit der pro Jahr rund 250000 Euro eingespart werden können.  

Eine Region – ein Einwohnermeldeamt: 2005 soll die Trennung im Bordesholmer Rathaus, auf die Schilder hinweisen, der Vergangenheit angehören. Foto Tietgen