Kieler Nachrichten  14.08.04

Kreis setzt weiter auf Teilverkauf als Bauland 

Daneben soll eine Betreibergesellschaft für das Schullandheim gegründet werden

 Rendsburg – Der Poker um die Zukunft des Schullandheims in Wyk auf Föhr geht weiter. Grotesk wirkt er nach der Sitzung des Hauptausschusses von Rendsburg-Eckernförde, weil der Kreis immer noch auf einen Teilverkauf des 24000-Quadratmeter-Grundstücks als Bauland setzt, obwohl Wyks Bürgermeister Heinz Georg Roth das kategorisch ausgeschlossen hat. 

Von Hans-Jürgen Jensen

 Eine Schlüsselrolle soll jetzt die Sitzung des Wyker Hauptausschusses Anfang September spielen. Dort wird Landrat Wolfgang von Ancken die Position des Kreises Rendsburg-Eckernförde vertreten, kündigt die CDU-Fraktionsvorsitzende Ilse Hochheim aus Noer an.  

Der Kreis will eine Betreibergesellschaft für das Schullandheim – möglichst mit der Stadt Wyk – gründen. Gleichzeitig will er einen Teil des Grundstücks als Einfamilienhaus-Bauland oder für die Erweiterung eines benachbarten Kurheims verkaufen und damit Einnahmen erzielen. Beides – Betreibergesellschaft und Teilverkauf – ist nach den Worten von Ilse Hochheim miteinander verknüpft, weil es „um einen mehr oder weniger dauerhaften Betrieb des Landheimes“ gehe. 

Die offiziellen Vertreter Wyks haben bisher aber nicht erkennen lassen, dass sie sich darauf einlassen. Sie verweisen darauf, dass das Schullandheim im Außenbereich liege. So hat zuletzt der stellvertretende Bürgermeister Paul Raffelhüschen in der Kreis-Hauptausschusssitzung am Donnerstag gesagt: „Kein Vertreter der Stadt Wyk ist bereit, über den Außenbereich zu verhandeln.“ Bauabsichten dort seien „immer kategorisch abgelehnt“ worden. 

Bleibt der Wunsch der Kreispolitiker, dass die Wyker am Ende anders entscheiden, als ihre Bürgermeister und ihr Bauausschuss es sagen. Und diese Hoffnung gründet zum einen auf diffusen Vorstellungen einer eigenen Inselmentalität. „Da tickt das ganz anders“, sagt Ilse Hochheim. Zum anderen hoffen die Politiker im Kreis Rendsburg-Eckernförde auf wirtschaftliche Vernunft der Wyker. Sie müssten als eine der ärmsten Städte im Lande das Interesse am Erhalt des Schullandheimes mit einem Wirtschaftsfaktor von jährlich 300000 Euro haben, sagt die CDU-Vorsitzende weiter. Und schließlich verweist sie darauf, dass bei Gesprächen Wyker Politiker sowohl die Gründung einer Betreibergesellschaft als auch den Teilverkauf des Grundstücks vorgeschlagen hätten. Dem jedoch widerspricht Wyks Bürgermeister Roth.

 

Der Kreis Rendsburg-Eckernförde bemüht sich um eine Rettung des Schullandheimes in Wyk auf Föhr. Foto hfr