Kieler Nachrichten 11.08.04

Morgen geht’s um das Kreis-Schullandheim

Sitzung des Hauptausschusses – Teilverkauf des Grundstückes in Wyk auf Föhr ist nicht möglich

 

Rendsburg – Mit großer Spannung erwarten Schulen, Politiker und Öffentlichkeit die Hauptausschusssitzung des Kreises Rendsburg-Eckernförde am morgigen Donnerstag um 16 Uhr im Kreishaus. Es geht um die Zukunft des Schullandheims in Wyk auf Föhr.    Der jüngste Versuch einer langfristigen Rettung scheint fehlgeschlagen. Dabei ging es um einen Teilverkauf des rund 24000 Quadratmeter großen Geländes als Bauland, um Geld in die Kassen des Kreises zu bekommen. Vorgeschlagen hatte das zunächst die SPD-Kreistagsfraktion, dann auch die CDU. Eine Absage kommt jetzt vom Wyker Bauausschuss. Es handele sich um Außenbereich, dort wolle die Stadt keine Bebauung zulassen, sagt Wyks Bürgermeister Heinz Georg Roth. Würde man das an der Stelle zulassen, gäbe es weitere Bebauungsansprüche, das sei „überhaupt nicht erwünscht“. Weiter sieht Roth in einer Teilung des Schullandheim-Grundstücks eine Entwertung, und er hat Zweifel, dass das Schullandheim dann noch sinnvoll betrieben werden könnte: „Die Funktion wäre maßgeblich beeinträchtigt.“    

Was bleibt, ist ein vorübergehender weiterer Betrieb des Schullandheims, bis der Kreis einen Käufer gefundenhat. Ohne einen Einstieg der Stadt Wyk in eine neue Betreibergesellschaft sei das aber nicht vorstellbar, sagte Reimer Tank, der Vorsitzende des Hauptausschusses von Rendsburg-Eckernförde, gestern. „Wir warten die Ideenskizze ab“, sagte Wyks Bürgermeister Roth. Darüber müsse man dann in konkrete Gespräche eintreten. Über eine gemeinsame Betreibergesellschaft sei auf der Insel aber noch nicht diskutiert worden.  

Während der Kreis – wie berichtet – das Haus zum Jahresende schließen will, hat die Stadt Wyk ein großes Interesse am weiteren Betrieb. Sie befürchtet einen Verfall des Hauses. Bürgermeister Roth sagte gestern: „Wir erwarten, dass der Kreis dasHaus nicht verfallen lässt. Wer es verfallen lässt, bekommt am Ende keine Abrissgenehmigung.“    

Der Kreis will das Schullandheim – wie berichtet – an einen Hotel-Investor für über 4 Millionen Euro verkaufen und hat die Einnahme schon im laufenden Haushalt verbucht, wie Hauptamtsleiter Dieter Kurbjuhn bestätigt. „Ich weiß nicht, ob das vorsätzlich oder fahrlässig ist, eines von beidem ist es“, sagt dazu der Wyker Bürgermeister. Gegen einen schnellen Verkauf sprächen städtische Planungsfristen und die Marktlage. Die Position der Stadt Wyk wird der stellvertretende Bürgermeister Paul Raffelhüschen am Donnerstag im Kreis-Hauptausschuss vertreten. hjj