Kaum zu glauben, nun waren sie schon zum vierten Mal in der Räucherkate, die beiden Musikerinnen von "¾ 7" (und ihr Hund). Da das dritte Konzert schon vor Bekanntmachung in der Presse ausgebucht war, gab es die Woche drauf noch ein weiteres und die beiden Räume der Räucherkate quollen wieder über. Das sagt eigentlich schon alles.

In drei Sets brillierte ¾ 7 bis ½ 11, war bestens aufeinander eingespielt, überzeugte mit reizvollen Arrangements und bewältigte mühelos die schwierigsten ungewöhnlichen Rhythmen.

Sabines Geige erklang auch in den obersten Tönen sauber und klar, sorgte für viele rhythmische Akzente und meisterte auch souverän die schnellsten Stücke, wie z. B. das irische Popcorn Behaviour.

Das Akkordeon beeindruckte durch einfühlsame  Begleitung und Melodieführung und die beiden gelungenen Kompositionen Veronikas weisen sie auch als einfallsreiche Komponistin aus.

Ihr abwechslungsreiches Repertoire umfasste traditionelle Stücke vom Balkan, von Irland, Russland (schmachtend die "Schwarzen Augen"), Israel, Osteuropa und Südamerika. Humor- und fantasievolle Einlagen gab es auch: Man setzte sich eine große Sonnenbrille auf und ließ den fiktiven Iren Rendwick auf Jamaika landen und seine Musik zu Reggae mutieren, es gab eine Lambada mit Blume am Ohr und Diskokugel an der Türschwelle sowie den kuriosen Anblick von Veronica mit einem langen, weißen Plastikschlauch im Mund, um bei einem ungarischen Stück mit der Rechten eine Melodica und mit der Linken ihre Akkordeonbässe zu spielen.

Kurz: beste Unterhaltung, Zugabe, zufriedene Gesichter allerseits. Und Wattenbeks Strahlkraft nimmt wohl stetig zu, eine Dame kam aus Berkenthin und eine Hamburgerin fragte nach dem Kulturdezernenten, um das Programm zu erhalten.

PS: Wozu bloß die Pulswärmer, wo es doch so heiß war? Antwort: Die beiden sorgen für eine optimale Betriebstemperatur dieser stark beanspruchten Gelenke, damit sie auch noch 2050 arthrosefrei in Wattenbek auftreten können!

(Volker Heidemann)