Margarethe Siemen -

eine sozial engagierte Gemeindevertreterin

Margarethe Siemen wurde 1929 als Vertreterin der SPD in den Gemeinderat der Gemeinde Wattenbek gewählt. Sie bildete zusammen mit Johannes Tödter (Tischler), Friedrich Dreseler (Schriftsetzer) und Wilhelm Huß (Maurer) die sozialdemokratische Fraktion, auf deren Initiative hin im Jahre 1931 der Schulzweckverband Bordesholm-Hoffeld unter Beteiligung Wattenbeks gegründet wurde. Ihre Gegenspieler - nicht nur in dieser Frage - waren die sechs Vertreter des bürgerlich-nationalen Lagers: Heinrich Heesch (Bauunternehmer), Johannes Gabriel (Landwirt), Christian Schulz (Pensionär), Adolf Schroedter (Landwirt), August Bustorff (Malermeister) und der Landmann Wilhelm Stabe als Gemeindevorsteher.

In einem Bericht der Schleswig-Holsteinischen Volkszeitung vom 1.10.1931 heißt es weiter: "Auf Antrag der Gemeindevertreterin Siemen (Soz.) soll die durch den Herrn Landrat in Vorschlag gebrachte Kleidersammlung auch in Wattenbek zur Durchführung gelangen. Es ist begründete Aussicht vorhanden, dass durch die Belieferung des Wohlfahrtsamtes mit Sachen aus überschüssigen Gebieten auch hier die Möglichkeit besteht, bittere Not in manchen Familien zu lindern." Die seit vielen Jahren in Wattenbek durchgeführte Aktion "Familien helfen Familien" findet somit in den Aktivitäten von Margarethe Siemen ihr frühes Vorbild.

Frau Siemen war es nur noch kurze Zeit möglich, ihr soziales Engagement weiter zu verfolgen, da auch sie 1933 mit einem politischen Betätigungsverbot belegt wurde.