Hermann Pianka
Der erste Kreistagsabgeordnete aus Wattenbek

Hermann Pianka wurde 1881 in Schleswig geboren, wohnte zunächst in Lindaunis (Schlei) und übersiedelte bereits 1912 nach Wattenbek. Hier wurde er "Bödner", da er das im Buchwalder Weg an der Straße stehende kleine Haus erworben hatte. Von Beruf war er Maurer und brachte es als solcher bei einem Bordesholmer Unternehmen zum Polier. Er wurde Mitglied der SPD und kandidierte nach dem Ende des Kaiserreiches 1918 bereits im Mai 1919 bei den ersten demokratischen Wahlen zum Kreistag des Kreises Bordesholm.

Als Nachrücker wurde er im September 1919 Mitglied des Kreistages und hat sich als solches in verschiedenen Kommissionen sozial engagiert, u.a. für die Errichtung eines "Heimes für die ortsarmen Kinder". Bei den Kreistagswahlen vom Februar 1921 wurde Pianka auf Platz 2 der SPD-Liste geführt und kam mit neun anderen Sozialdemokraten in den neuen Kreistag, dem er dann noch bis in das Jahr 1924 hinein angehörte. In der nationalsozialistisches Zeit von 1933 -1945 war es Pianka wie allen anderen Sozialdemokraten verboten, sich politisch zu betätigen.

Aber nach dem Ende des Krieges war er wieder dabei und trat in Wattenbek in den Jahren 1945/46 als einer von wenigen unbelasteten Gemeindevertretern hervor. Bei den Wahlen zum Gemeinderat im Jahre 1946 war er Wahlvorsitzender, kandidierte aber selbst nicht noch einmal. Er beschränkte sich auf eine Mitarbeit als bürgerliches Mitglied in einigen Kommissionen des Gemeinderates. Außerdem nahm er noch 1951 im Alter von 70 Jahren das Amt einer Aufsichtsperson beim Torfgraben wahr: Selbstversorger konnten 3 Fuder Torf gegen eine Anerkennungsgebühr von 1,-DM erwerben. Hermann Pianka starb 1975 und wurde auf dem Friedhof in Brügge begraben.