Robert Bezin wurde 1914 in St. Didier/Eure (Frankreich) geboren und ist seit dem Februar 1942 als Achtundzwanzigjähriger "zum Dienst verpflichteter französischer Staatsbürger" in Kiel auf der Deutschen Werke Werft zur Zwangsarbeit eingesetzt worden. Seine Unterkunft befand sich allerdings in Wattenbek im Gemeinschaftslager der DWK, das gerade erst um die Jahreswende 1941/42 an der heutigen Schulstraße bezugsfertig geworden war. Hier müssen zu diesem Zeitpunkt auch noch die 150 - 300 Arbeiter aus Spanien gewohnt haben.
Jean Voranger wurde 1910 in Dezice (Frankreich) geboren und ist ebenso wie Bezin in Kiel auf der Deutschen Werke Werft zur Zwangsarbeit eingesetzt worden, dies allerdings erst einen Monat später im März 1942. Voranger war zu diesem Zeitpunkt 31 Jahre alt. Er war zunächst auch im Lager Wattenbek untergebracht, wurde aber im Sommer des Jahres 1942 nach Kiel verlegt in das Lager Speckenweg der Kriegsmarinewerft, für die er dann wohl auch arbeiten musste.
Rene Vareon de Chabannes wurde (wahrscheinlich) 1895 in Tunis als französischer Staatsbürger geboren. Er kam im Gegensatz zu Bezin und Voranger erst im Mai 1942 im Alter von 46 Jahren nach Kiel und Wattenbek, da auch er für die Deutsche Werke Werft arbeiten musste.
Am 5. September des Jahres 1942 wurden Bezin, Voranger und Vareon zusammen auf das Schiff "Ostermoor" beordert und mussten ab Oktober den Einsatz des Schiffes entlang der norwegischen Küste mitmachen. Dabei verübten die drei französischen Arbeiter angeblich Spionage zugunsten Englands und wurden deshalb der Reihe nach verhaftet: Bezin am 21.1.43, Voranger am 22.1.43 und Vareon am 6.2.43. Die Prozesse gegen die drei fanden vor dem Reichskriegsgericht statt. Sie wurden alle mit dem Tode bestraft und in Halle (an der Saale) hingerichtet. Heute befindet sich dort eine Gedenkstätte, die offensichtlich auch noch die Prozessakten der drei ehemaligen Wattenbeker Lagerbewohner verwahrt.